Nur so, nur da zu sein,
Grundlos, ohne Bedeutung,
Wäre dir das zu wenig?
Dass sich, wärest du augenblicks
Länger nicht mehr,
Wärst gar niemals gewesen,
Alles sich weiter dreht,
Sticht dein eitel-verstörtes Selbst?
Gleichwohl ist das der Fall:
Nicht der Welt nur, auch dir
Droht kein Verlust, wenn du
Nicht mehr bist. Ja, erst dann
Blüht nur aus dir die Welt, blühst
Du in jedem Gestirn, jeder Erde,
Kostbar und deine Fülle.
So auch die Liebe bleibt:
Mag dem Nichts schon nichts fehlen,
Fehlte die Welt, so ist doch
Nichts der Quell einer Güte, die
Allem zuteil
Wird, dadurch dass es ist, und
Die auch aus dir ergeht,
Dein Verströmen, das dich hinaus
Allen Geschöpfen schenkt –
Lass sie preisen zu sein!
Du aber hängst an nichts,
‚Ohne Ja, ohne Nein‘,
Und ist kein Schmerz, ist Jubel
Ob der Freiheit, dass keinem, auch dir nicht,
Irgend Bedeutung einwohnt.
(1995)